Bei Wind und Wetter: Lederhose
Die Begeisterung für die Lederhose wurde Herbert Lipah sozusagen in die Wiege gelegt. In München-Pasing geboren, erinnert er sich, bis zum Alter von 15 Jahren eigentlich nichts anderes getragen zu haben. Und offenbar stand er mit seiner Vorliebe nicht allein da. Überall im Freundes- und Bekanntenkreis wurde die kurze Lederhose aus Rindsleder immer weiter vererbt, vom großen an den kleinen Bruder, von Nachbar zu Nachbar. Um das gute Stück auch im Winter tragen zu können, nähte die Oma lange Strümpfe, die man oben in der Lederhose einhängen konnte. Die Sechzigerjahre allerdings änderten alles — wenn auch nur vorübergehend. Jeans und Cordhose verdrängten die Lederhose kurzzeitig. Die Zeiten, in denen nur noch Besucher aus dem Oberland, die Trachtler und die Musiker in Lederhose auf die Wiesn gingen, kommen Herbert Lipah noch heute spanisch vor. Aber zu seinem Glück gab es in den Achtzigerjahren ein richtiges Lederhosen-Comeback.