Oktoberfest - ein Fest der Landeshauptstadt München

Der Duft der Wiesn: Wo die gebrannten Mandeln 2020 sind

Der Mandelhans: Oktoberfest-Gefühl auch ohne Wiesn

Ihr Duft und Geschmack gehört bei den meisten zu den allerersten Wiesn-Erinnerungen: Gebrannte Mandeln. Kein Wiesnbesuch ohne die rotweiße Papiertüte mit dem süßen Inhalt. Die gute Nachricht im Koa-Wiesn-Jahr 2020: Das Seelenzuckerl gibt's trotzdem! Und auch noch andere Wiesnschmankerl, die Magen und Herz wärmen. Was der Mandelhans fühlt ohne Wiesn – und wo Ihr ihn findet.

„Der einzige Mandelbrenner auf der Wiesn – wer kann das schon von sich behaupten?“

Er nimmt's mit Humor – der „Mandelhans“ alias Markus Kaiser. So wie seine Mandelhütte auf der riesig und fast leer wirkenden Theresienwiese steht, könnte man fast meinen, er sei 2019 einfach stehen geblieben. Tatsächlich ist er seit 24. Juli und noch bis zum 4. Oktober zum „Sommer in der Stadt“ da. Und froh drum.

„Sie geht mir schon ab, die Wiesn“, erzählt er und lässt den Blick über die Mandeln und den Softeis-Aufsteller Richtung Bavaria schweifen, „aber ich freu mich, hier zu sein.“ Wie es ist, im Pandemie-Jahr 2020, dem alle Veranstaltungen zum Opfer fielen, auf denen er sonst seine Bude aufstellt, im ganzen Oberland? „Mei, anders is' halt. Aber a schee“, sagt Kaiser, der seit 22 Jahren gebrannte Mandeln, Eis, Süßigkeiten und Getränke verkauft.

Die Theresienwiese mal anders: Sport, Palmen, Anwohner

„Die Stammkunden kommen täglich vorbei“, freut sich Kaiser und erzählt, das vor allem die Anwohner diese andere (Theresien)Wiesn auch genießen, obwohl die meisten das Oktoberfest vermissen. Normalerweise steht sein Stand zwischen Schottenhamel und Bräurosl, da ist natürlich immer ordentlich was los – jetzt hat er nicht nur mehr Platz und einen weiten Blick, sondern auch mehr Zeit, um mit den Leuten zu ratschen. „Das ist schon auch schön – die Leute machen Sport, sitzen drüben unter den Palmen, genießen die Spätsommersonne. Neulich habe ich einen Falken gesehen – das gab's noch nie auf der Wiesn!“

Schokofrüchte und deftige Wiesnschmankerl: Wo es sie gibt

Wiesnliebe geht durch den Magen, und Wiesn-Essen kann ein bisschen trösten. Gebrannte Mandeln, aber auch Schokofrüchte, glasierte Äpfel, Lebkuchenherzen und Zuckerwatte gibt's auch beim Trachtival im Werksviertel, sogar noch bis zum 25. Oktober 2020.

Bis zum 4.10. kann man beim Sommer in der Stadt im Olympiapark bayerisch und wiesntypisch essen, zum Beispiel in Radlingers Weißbiergarten – da gibt's neben Augustiner Wiesnbier auch die Oktoberfest-Klassiker der Theresienwiese.

Oder Ihr schaut zum Königsplatz, ebenfalls bis Sonntag, 4. Oktober: Da gibt's jede Menge Essens- und Süßigkeitenstände, die Ihr vom Oktoberfest kennt.

Ebenfalls einen Anti-Wehmuts-Besuch wert: Die Münchner Wirtshäuser. Nicht nur die Wiesnwirte bieten zur eigentlichen Wiesnzeit typische Schmankerl vom Hendl über die Kasspatzen bis zum Semmelknödel-Carpaccio an. Und klar, immer mit der größtmöglichen Sicherheit in Sachen Abstand und Hygiene.

Text & Fotos: Anette Göttlicher