Oktoberfest - ein Fest der Landeshauptstadt München
Foto: Anette Göttlicher

Wiesnwirte starten WirtshausWiesn 2020

Oktoberfeststimmung in Münchens Gaststätten

Was machen eigentlich die Wiesnwirte, wenn es kein Oktoberfest 2020 gibt? Zusammen mit den Innenstadtwirten haben sie sich was einfallen lassen: Die WirtshausWiesn. In den Münchner Gaststätten gibt’s vom 19. September bis 4. Oktober 2020 Wiesnbier, Hendl und bayerische Live-Musik. Natürlich mit Abstand und Sicherheit. Alle Infos gibt's hier.
WirtshausWiesn V.l.n.r.: Christian Schottenhamel, Gregor Lemke (Innenstadtwirte-Sprecher) und Peter Inselkammer • Foto: Anette Göttlicher

Wiesn-Gefühl in 18 Gaststätten der Wiesnwirte

Vom Ayinger in der Au der Inselkammers (Armbrustschützenzelt) über den Paulaner am Nockherberg der Familie Schottenhamel bis Zum Wildpark (Familie Roiderer vom Hackerfestzelt): In 18 Wirtshäusern der Wiesnwirte findet die WirtshausWiesn vom 19. September bis 4. Oktober 2020 statt. Plus: In 36 Gaststätten der Innenstadtwirte. Mit ihnen zusammen haben die Wiesnwirte sich diese Aktion ausgedacht:

„Wir müssen doch während der Oktoberfestzeit was machen, das Wiesngefühl muss weiterleben, das müssen wir in die Stadt bringen. München ist doch die Wiesn-Stadt“, sagt Peter Inselkammer, Sprecher der Großen Wiesnwirte.

Und sein Kollege Christian Schottenhamel fügt hinzu: „Ganz viele Stammgäste haben schon angerufen und gefragt: Was machen wir denn am 19. September, dem eigentlichen Anstichtag? Da hab ich gesagt: Wir machen was, wir bringen Euch das Wiesn-Gefühl, kommt’s vorbei in unsere Wirtshäuser und Biergärten.“

WirtshausWiesn: mit Sicherheit Sicherheit hat Priorität • Foto: Anette Göttlicher

„O’zapft is“ mal anders am 19. September

Los geht’s am Samstag, 19.9.2020 – am Tag, an dem eigentlich die Wiesn 2020 begonnen hätte, hätte Covid-19 uns nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht. In vielen Gaststätten wird um 12 Uhr das erste Fass Festbier angezapft, im Wirtshaus Ayinger in der Au übernimmt das zum Beispiel Peter Inselkammer, der sich sonst auch in seinem Armbrustschützenzelt um den Anstich am ersten Wiesnsamstag kümmert.

Ein zentrales „O’zapft is!“ wird's natürlich nicht geben, da das Wiesngefühl-Erlebnis der WirtshausWiesn bewusst dezentral auf die 54 Gaststätten und Cafés der Wiesn- und Innenstadtwirte verteilt wird. Bis zum Sonntag, den 4. Oktober 2020 gibt’s hier ganz viel Wiesn-Stimmung. Selbstverständlich mit Abstand und Sicherheit – es gelten die üblichen Corona-Regeln:

„Wir werden die Auflagen selbstverständlich auf jeden Fall einhalten“, das ist Christian Schottenhamel wichtig, „und mei, wir sind's ja alle längst gewöhnt: Abstand halten, Masken tragen, Daten angeben, das gehört dazu und ist ein wichtiges Zeichen.“ Und kann dem echten Wiesn-Gfui nichts anhaben.

Platzl in München Die WirtshausWiesn findet in der ganzen Münchner Innenstadt statt • Foto: Anette Göttlicher

Wo kann man die WirtshausWiesn erleben? Welche Gaststätten dabei sind

Die WirtshausWiesn findet in 18 Wirtshäusern, Gaststätten und Biergärten der Wiesnwirte und in weiteren 36 Lokalen der Münchner Innenstadtwirte statt.

Wer also sonst gerne in die Fischer-Vroni gegangen ist, kann die WirtshausWiesn jetzt im Jagdschlössl in Neuhausen erleben; wenn das Schützenfestzelt Euer Lieblingszelt ist, ist vielleicht der Löwenbräukeller was für Euch, Schottenhamel-Gfui gibt’s am Nockherberg und ein bisschen wie im Hofbräufestzelt kann man sich im Hofbräukeller am Wiener Platz fühlen.

Die Wiesnbiere der sechs Münchner Brauereien Die sechs Wiesnbiere (Bierprobe 2019) • Foto: Anette Göttlicher

Oktoberfestbier und Wiesn-Schmankerl

Das gold- bis bernsteinfarbene Wiesnbier, das es nur zu dieser Jahreszeit gibt und das mit mehr Stammwürze, stärker, aber auch süffiger daherkommt, wurde von den sechs Münchner Brauereien auch in diesem Jahr gebraut und wird im Maßkrug oder als Halbe ausgeschenkt. Festbier von Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten gibt’s zur WirtshausWiesn in den teilnehmenden Gaststätten.

Da Wiesnliebe auch durch den Magen geht, findet man auf den Speisekarten zur WirtshausWiesn die Schmankerl aus den Festzelten: „Da wird’s natürlich a Haxn geben“, sagt Peter Inselkammer, „frische Hendl, Brezn, Kasspatzn, alles, was man eben auch auf der Wiesn gerne isst.“ Einige Festwirte – wie Ricky Steinberg vom Hofbräufestzelt im Hofbräukeller – haben in ihren Biergärten auch Hütten mit wiesntypischen Süßigkeiten: Gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, Magenbrot und Lebkuchenherzen.

Musik bei der WirtshausWiesn Oktoberfestkapellen in kleiner Besetzung • Foto: Anette Göttlicher

Tracht, Tradition und die Musik der Oktoberfestkapellen

Die WirtshausWiesn steht ganz im Zeichen von Tradition und Gemütlichkeit. Natürlich werden die Bedienungen in den Wirtshäusern (neben der obligatorischen Maske) Dirndl und Lederhose tragen, und auch für die Gäste gilt: Tracht ist ausdrücklich erwünscht!

Gemütlich soll sie werden, die WirtshausWiesn, „kein Remmidemmi, keine Stimmungsparty“, wie Christian Schottenhamel betont. Vor allem an den Wochenenden werden Trachtengruppen, Schuhplattler und Goaßlschnalzer auftreten. Und: Die Oktoberfestkapellen der großen Wiesnzelte spielen auf – in reduzierter Besetzung, eher im Hintergrund und „nicht den Helikopter 117“, so Schottenhamel, sondern die traditionelle, ruhigere Musik, wie man sie von der entspannten Mittagswiesn kennt. Außerdem: viele kleine Musikgruppen und junge bayerische Singer-Songwriter: Nicht zum Schunkeln, denn da lohnt es sich, auf die witzigen Texte der Lieder zu hören. Vorausgesetzt, man ist des Bairischen mächtig, denn: Sie singen alle in Mundart.