Oktoberfest - ein Fest der Landeshauptstadt München

So schön war der Wiesn-Auftakt 2022

Friedliche Stimmung, prächtige Umzüge und ein bisschen Sonne – das erste Wiesn-Wochenende

1077 lange Tage mussten wir warten, bis es wieder hieß: O'zapft is! Aber es hat sich gelohnt: Das Auftakt-Wochenende war rundum gelungen. Schon um neun Uhr strömten die Wiesn-Fans am Samstagmorgen gut gelaunt auf die Festwiese, kurz darauf folgten die Wiesnwirte mit ihren prachtvollen Kutschen. OB Reiter zapfte mit drei Schlägen an, die Fahrgeschäfte waren trotz wechselhaftem Wetter gut besucht und für den abendlichen Wiesn-Bummel kam nochmal die Sonne raus. Am Sonntag dann: Der traditionelle Trachten- und Schützenzug durch die Innenstadt auf die Theresienwiese. Hier sind die Highlights des ersten Wochenendes.

Drei Stunden vor Anstich – die Vorfreude

Samstag, 17. September 2022, kurz nach neun Uhr: Die Tore zur Theresienwiese öffneten sich und die Sonne kam raus. Tausende machten sich mehr oder weniger eilig auf den Weg in die Zelte, die meisten davon in Dirndl oder Lederhose – und alle in bester Stimmung! Friedlich war's und vorfreudig. Und allen stand derselbe Gedanke ins Gesicht geschrieben: „Endlich wieder Wiesn!“

Der Einzug der Festwirte

Die Wiesnwirte der großen und kleinen Zelte, die Schausteller des Oktoberfests und viele Musikkapellen kamen in einem festlichen Umzug vom Sendlinger Tor auf die Theresienwiese, angeführt vom Münchner Kindl und den Kutschen mit dem Oberbürgermeister, den Bürgermeisterinnen und dem Wiesn-Chef. Neben den prächtig geschmückten Brauerei-Rössern, die symbolisch das Bier aufs Oktoberfest brachten, gab's jede Menge Traditionelles zum Anschauen und Anhören. Um kurz vor 12 Uhr hielt dann die letzte Kutsche vor dem vordersten Zelt – höchste Zeit zum Anzapfen!

Der Anstich Der Anstich 2022 • Foto: Rico Güttich

„O'zapft is! Auf eine friedliche Wiesn!“

Ob er denn in drei Jahren Pause das Anzapfen wohl verlernt habe – das war die Frage, die Oberbürgermeister Dieter Reiter vor der 187. Wiesn vermutlich am häufigsten gestellt wurde. Die Antwort gab er souverän um Punkt 12 Uhr am Samstag: Mit drei Schlägen zapfte er in der Schottenhamel-Festhalle das erste Fass Wiesn-Bier an und wünschte „eine friedliche Wiesn!”.

Mehr über das langersehnte „O'zapft is!“ der Wiesn 2022 gibt's hier zu lesen. Und wer wissen möchte, was mit dem Anzapf-Schlegel des Oberbürgermeisters geschieht, kann das hier erfahren.

Gaudi bei den Schaustellern und in den neuen Zelten

Auch wenn das Wetter an diesem ersten Wiesn-Wochenende meistens eher zum gemütlichen Essen und Trinken in den kleinen und großen Festzelten einlud – viele Wiesn-Besucher*innen ließen sich von der kühlen Witterung nicht davon abhalten, die neuen Fahrgeschäfte wie „Circus Circus“ oder das Kinderkarussell „Ballonfahrt“ auszuprobieren, eine Runde Kettenkarussell zu fahren oder sich in große Höhen fahren zu lassen, entweder traditionell gemütlich mit dem Riesenrad oder rasant mit Bayern Tower, Skyfall oder Olympia Looping.

Auch die neuen Zelte hatten einen guten Start: Ob in der Schützenlisl auf der Oidn Wiesn, im kleinen Zelt „Münchner Stubn“ oder in der nagelneuen Bräurosl: Gäste und Wirte waren sehr zufrieden.

Am Sonntag: Der Trachten- und Schützenzug

Immer am ersten Wiesn-Sonntag findet der Trachten- und Schützenzug statt: Vom Vom Max-II-Denkmal geht's zur Theresienwiese, quer durch die Münchner Innenstadt. Trotz Regen und einstelliger Temperaturen waren Tausende Münchner*innen zum Zuschauen gekommen und säumten die Straßen, um den Trachtengruppen und Musikkapellen aus der ganzen Welt zuzuwinken.

Mit dabei waren auch viele alte Bekannte: Die Münchner Moriskentänzer, die Schäffler, das Münchner Kindl Viktoria Ostler und die Prunkgespanne der Münchner Brauereien.

Mehr Impressionen vom Trachten- und Schützenzug und alle Infos, wie ihr im nächsten Jahr live dabei sein könnt, gibt's hier.

Goaßlschnalzer auf der Oidn Wiesn Goaßlschnalzer auf der Oidn Wiesn • Foto: Anette Göttlicher

Eine erste Bilanz: Friedlicher und entspannter Auftakt

Die Festwirte, Marktkaufleute, Schausteller*innen und Behörden sprechen von einem „friedlichen und entspannten Auftakt“ am ersten Wochenende. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft schätzt, dass rund 700.000 Besucher*innen zur Theresienwiese strömten. 2019 waren es rund eine Million. Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner: „Ich freue mich über einen gemütlichen Wiesn-Auftakt, zu dem alle, Schausteller, Marktkaufleute, Wirte, die Stadt München und natürlich die Gäste ihren Beitrag geleistet haben. Für die nächsten zwei Wochen wünschen wir uns noch, dass sich Petrus wieder daran erinnert, wie anständiges Wiesn-Wetter ausschaut.“

Wirte-Sprecher Christian Schottenhamel schätzt, dass so viele Gäste wie bei der letzten Wiesn kamen und spricht von einer euphorischen Stimmung, weil die Menschen glücklich sind, wieder gemeinsam auf der Wiesn feiern zu können. Dem Sprecher der kleinen Wiesn-Zelte, Otto Lindinger, ist eine deutliche Verjüngung des Publikums aufgefallen. Für Yvonne Heckl von der Oidn Wiesn war es dort "chillig und ruhig" und die Gäste waren glückselig beim Bummeln.

Beim Essen war wieder das Wiesn-Hendl der Renner, aber auch vegetarische Gerichte wurden nachgefragt. Auch Bratwürstl und gebrannte Mandeln waren beliebt. Wegen des zapfigen Wetters hatten am Wochenende die überdachten Fahrgeschäfte wie Riesenrad oder Geisterbahnen natürlich einen Vorteil. Die Biergärten waren deshalb auch schlecht besetzt, was sich dann auf den Bierkonsum auswirkte.