Die Krinoline

Nostalgischer Fahrspaß mit Blasmusik: Die Krinoline

Die Krinoline verspricht nostalgischen Fahrspaß mit eigener Blasmusikkapelle. Wer noch nie mitgefahren ist, hat was verpasst.

Sebastian Lehner

Das Besondere: Eine Zeitreise in die Zwanzigerjahre

Krinoline-Fahrgeschäfte waren Anfang des 20. Jahrhunderts eine beliebte Attraktion. Heute ist die Krinoline auf dem Münchner Oktoberfest die letzte originale ihrer Art. Wer das nostalgische Fahrvergnügen erleben möchte, muss also zur Wiesn kommen. Im Vergleich zu den modernen Fahrgeschäften, die links und rechts von der Krinoline stehen, mutet sie eher gemächlich an. Die Zeiten haben sich eben geändert, seit das Fahrgeschäft 1924 das erste Mal auf der Theresienwiese aufgebaut wurde. Damals waren noch drei bis vier Männer nötig, um die Krinoline in Gang zu setzen. Erst 1936 begann Betreiber Michael Großmann, die Sofa-Gondeln elektrisch zu bewegen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt dennoch nicht mehr als 15 km/h. Schon in den Dreißigerjahren lockten schnellere und modernere Fahrgeschäfte Besucher an. Um die Krinoline wieder attraktiver zu machen, setzte Großmann auf eine Blaskapelle, für die er einen kleinen Balkon anbaute. Sie sorgt seit 1938 mit traditioneller Blasmusik für ein besonderes Fahrvergnügen.

RAW, Jan Saurer

Die Krinoline: Für alle, die es gemütlich mögen

Wer sollte mit der Krinoline fahren? Die Antwort ist: Jeder, von klein bis groß! Alle, die es gemütlich mögen, kommen bei der Fahrt voll auf ihre Kosten. Aber auch alle anderen, denn der Fahrspaß hat Tradition und gehört einfach zu einem Wiesnbesuch dazu. Die gemächliche Fahrt lädt zum Ratschen ein und die Blasmusik sorgt für das richtige „Krinoline-Gefühl“. Die 16 Sofa-Gondeln schwingen unter einem rot-blau gestreiften Zelt an einem Mast, der mit Jugendstil-Malereien und Lichterketten verziert ist. Wenn die Fahrt in der Krinoline beginnt, hat der Moment fast etwas Magisches. Es lebe die Nostalgie.

RAW, Exithamster

Krinoline für Gscheidhaferl: Wie ein Reifrock

Wenn die Krinoline sich dreht, erinnert sie an einen Reifrock, den Frauen im 19. Jahrhundert unter ihren Tanzkleidern trugen. Der Name kommt also nicht von ungefähr, denn der Begriff „Krinoline“ steht für eine besondere Art von Reifrock, die häufig mit einer Konstruktion aus Federstahlbändern für die ausgedehnte Weite der Kleider sorgte. Wenn die Frauen tanzten, schwang der Reifrock – ebenso wie die Gondeln der Krinoline.