Das 40. Platzkonzert am Fuße der Bavaria
Zum 40. Mal verwandelte sich die Fläche vor der Bavaria in eine große Freiluft-Bühne für Blasmusik: Beim Jubiläum des Oktoberfest-Platzkonzerts zeigten Kapellen, Ehrengäste und Musiker einmal mehr, wie tief Tradition, Musik und Wiesn-Gemeinschaft miteinander verwoben sind.

Das Oktoberfest feiert sein musikalisches Herz

Ein klangvolles Jubiläum voller Emotion, Tradition und echter bayerischer Lebensfreude: Tausende versammelten sich vor der Bavaria, um den festlichen Tönen der Blasmusik zu lauschen – wie seit 1985 Tradition. Persönlichkeiten der Wiesn und der Stadt übernahmen das Dirigat. Das Platzkonzert wurde vom damaligen Wirtesprecher Willy Heide als Hommage an die Blasmusik und Zeichen der engen Verbindung zwischen Wirten und Kapellen ins Leben gerufen. Vier Jahrzehnte später lebt diese Idee weiter, moderiert von Dominik Glöbl.
Den Auftakt bildete der Tölzer-Schützenmarsch, bevor Wiesnwirtesprecher Peter Inselkammer die Gäste begrüßte. Premiere feierte Dr. Christian Scharpf, Referent für Arbeit und Wirtschaft, der selbst Klarinette spielte und beim Bozner Bergsteiger-Marsch mitwirkte.
Die Wiesn-Vielfalt zeigte sich auch im kleinsten Detail: Beim kleinsten Breznstandl erinnerte Tanja Bauer an die Nachkriegszeit, als meist Kriegswitwen mit dem Brezenverkauf ein Zubrot verdienten – begleitet vom Kaiserjägermarsch.
Die Chiemgauer-Trachtenformation präsentierte sich, bevor die Bühne für die Wiesn-Legende Georg Mayrhofer, den „Wiesn-Schurli“, frei wurde. Seit 1983 dabei, erzählte er von seinem ersten Wiesnbesuch: „Ich weiß zwar nicht, wo das Paradies ist – aber jetzt bin ich nicht mehr weit davon.“ Zu seinen Ehren erklang der bislang ungespielte Radetzky-Marsch.
Ehrenpreis der Wiesnwirte ging an Münchens Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble

Stadträtin Anja Berger, in ihrer Rolle als „Wiesn-Stadträtin“, sprach über den Weg zur Klimaneutralität der Festzelte. Bereits 4.000 Bäume wurden im „Wiesn-Wald“ in den Ammergauer Alpen gepflanzt, um die Emissionen der Wiesn auszugleichen. Passend dazu erklang der Erzherzog-Albrecht-Marsch. Alpine Klänge brachten die Kaltentaler Alphornbläsern mit ihrem "Alphornruf" auf die Bühne. Die "Stimme der Blasmusik" vom Bayerischen Rundfunk, Georg Ried, ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit Wolfgang Grünbauer und den Oktoberfestmusikanten den Oktoberfestwalzer aufzuführen – ein Stück, das vor 15 Jahren auf der Oidn Wiesn uraufgeführt wurde. Mit dabei waren auch die Jagdhornbläser Miesbach, die den stimmungsvollen Hirschmarsch spielten, bevor Frau Dr. Hanna Sammüller (Leiterin Kreisverwaltungsreferat) den Laridah-Marsch dirigierte.
Für nostalgische Gefühle sorgte der Blick auf ein ganz besonderes Fahrgeschäft: die Krinoline, die heuer ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. Matthias Niederländer erzählte aus der Geschichte der nostalgischen Karussellfahrt. Gemeinsam mit Quetschnblech wurde die eigens komponierte Krinoline-Polka von Rudolf Gregor Knabl präsentiert – und von Marion Niederländer stimmungsvoll gesungen.
Der Ehrenpreis ging dieses Jahr an Wolfgang Schäuble, Münchens Oberbranddirektor. 20 Jahre lang leitete er die Berufsfeuerwehr und war in dieser Zeit auch für die Sicherheit auf dem Oktoberfest verantwortlich. Der zweite Wiesnwirtesprecher, Christian Schottenhamel, überreichte die Auszeichnung mit dankenden Worten.
Zum großen Finale griff Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter selbst zum Taktstock. Mit sicherer Hand dirigierte er den feierlichen Bayerischen Defiliermarsch, bevor – wie in jedem Jahr – alle Kapellen gemeinsam die Bayernhymne anstimmten. Begleitet vom Aufsteigen unzähliger bunter Luftballons endete das 40. Oktoberfest-Platzkonzert so stimmungsvoll, wie es begonnen hatte.