Die Geschichte des Dirndls: Heute Festtagsgewand, früher Arbeitskluft
Die Bezeichnung Dirndl leitet sich von dem Begriff „Diernen“ ab. So wurden im 19. Jahrhundert die Mägde bezeichnet, die auf den Bauernhöfen in Bayern und Österreich arbeiteten. Ihr typisches Arbeitsgewand sah so aus: Über das Hemd kam das „Leiblgwand“. Dieses kennen wir heute als Dirndlkleid. Über dem Kleid wurde eine Schürze getragen, die mit den edlen Modellen von heute wenig zu tun hatte. Statt Samt und Seide wurde in der damaligen Zeit Bettwäsche verwendet, um die Schürzen herzustellen. Hatte man Glück, war das Muster nicht völlig geschmacklos. Blumen- und Rankenmuster tauchten naturgemäß manchmal auf, aber die meisten Dirndlschürzen waren schlicht und einfarbig. „Ein Kleid, sie zu knechten“ — damals war es tatsächlich so. Anders als heute ging es mit dem Dirndl eben nicht auf die Wiesn oder zum Volksfest, sondern zum Saubermachen, zur Stallarbeit und aufs Feld.