Oktoberfest - ein Fest der Landeshauptstadt München
Foto: Michael Nagy/Presseamt München

München erinnert an die Opfer des Wiesn-Anschlags

Gedenkveranstaltung zum Oktoberfest-Attentat von 1980

26 Sep
Denkmal am Haupteingang zur Theresienwiese
Jedes Jahr am 26. September erinnert München mit einer Gedenkveranstaltung auf der Theresienwiese an das rechtsextreme Attentat auf das Oktoberfest von 1980. Bei dem Anschlag wurden zwölf Menschen getötet und über 200 zum Teil schwer verletzt. Die Dokumentation Oktoberfest-Attentat informiert vor Ort dauerhaft über die Ereignisse. 2022 wurde diese mit neuen Videoclips erweitert.

Kranzniederlegung und Gedenken an die Opfer von 1980

Das Oktoberfest-Attentat am 26. September 1980 war der schwerste terroristische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland mit zwölf Toten und über 200 Verletzten. Am Eingang zur Theresienwiese zündete der rechtsextreme Täter Gundolf Köhler eine Bombe. Seit über 40 Jahren organisiert die Gewerkschaftsjugend eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung, die vom Kulturreferat betreut und gefördert wird.

Oberbürgermeister Dieter Reiter sagte bei der Gedenkveranstaltung am 26. September 2022: „Das Oktoberfest-Attentat war ein Anschlag auf uns alle. Seiner zerstörerischen, rechtsextremen Kraft müssen wir daher gemeinsam etwas entgegensetzen: ein demokratisches Miteinander, das der Spaltung unserer Gesellschaft keine Chance lässt. Unsere besondere Verantwortung gilt denjenigen, die beim Oktoberfest-Attentat aus ihren Leben gerissen, schwer verletzt und traumatisiert wurden.“

Dokumentation Oktoberfest-Attentat Dokumentation Oktoberfest-Attentat • Foto: Kulturreferat

Dokumentation Oktoberfest-Attentat und Denkmal

Bereits seit 1981 steht am Ort der Explosion ein Denkmal für die Opfer des Wiesn-Attentats. Auf der Bronzestele von Friedrich Koller wurden 1987 die Namen der Getöteten eingraviert. Die Anlage wurde 2008 umgestaltet und mit einer durchlöcherten Stahlwand erweitert.

Der Informationsort „Dokumentation Oktoberfest-Attentat“ am Eingang der Theresienwiese wurde vom Kulturreferat gemeinsam mit Überlebenden entwickelt. Seit 2020 erinnern 200 lebensgroße, abends beleuchtete Silhouetten an die Opfer. Analoge und digitale Bilder und Texte vermitteln Informationen in zwei Sprachen. Der barrierefreie Zugang zur Ausstellung ist rund um die Uhr bei freiem Eintritt möglich.

Neue Videointerviews am Informationsort

Seit 2022 sind in der Dokumentation zehn neue Videointerviews mit Überlebenden des Oktoberfest-Attentats in der Medienstation abrufbar. In kurzen Videoclips teilen zehn Zeitzeug*innen ihre Perspektiven. Rund 50 Ausschnitte geben Einblicke in ihre Erfahrungen, gegliedert in sechs Themen, etwa zu Wunden und Schmerz, aber auch Hoffnung und Zukunft.

Kulturreferent Anton Biebl sagte über die neuen Interviews: „Ich zolle den engagierten Überlebenden größten Respekt, ihre Erfahrungen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Ihre eindringlichen Stimmen sind eine Mahnung. Wir müssen uns um Opfer rechter Gewalt besser kümmern, die Verbrechen verfolgen, umfassend aufklären und wachsam bleiben.“