Das erste Oktoberfest: Pferderennen für eine royale Hochzeit
In den Bierzelten auf dem Oktoberfest gilt auch heute noch der Grundsatz: Der Kunde ist König. Trotzdem ist es einem bürgerlichen Offizier zu verdanken, dass ungefähr sechs Millionen Besucher jedes Jahr so gemütlich zusammen kommen. Andreas Michael Dall’Armi, Mitglied der Bayerischen Nationalgarde, hatte die Idee, die Hochzeit von Prinzregent Ludwig von Bayern, dem späteren König Ludwig I., und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen einfach mal anders zu feiern: nämlich mit einem großen Pferderennen. Der Bankier und Kavallerie-Major übermittelte seinen Vorschlag an König Max I. Joseph von Bayern, der auf Anhieb angetan war.
Geheiratet wurde dann am 12. Oktober des Jahres 1810, und am 17. Oktober fanden die Feierlichkeiten auf der später nach der Braut benannten Theresienwiese statt — mit ebendiesem Pferderennen. Auch wenn damals noch kein Bierzelt und kein Fahrgeschäft auf der Wiesn stand: Das war die Geburtsstunde des Oktoberfests. Andreas Michael Dall’Armi erhielt für die „Erfindung“ des Oktoberfests 1824 die erste goldene Bürgermedaille der Stadt München. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof und im Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg wurde eine Straße nach ihm benannt.