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Mehrere tausend Euro für einen Tisch im Bierzelt?

Stadt und Wiesnwirte gehen gemeinsam gegen Preiswucher beim Handel mit Tischen vor

Die Stadt München und die Wiesnwirte gehen mit einem Bündel an Maßnahmen entschieden gegen den Graumarkt und den Preiswucher beim Handel mit Tischen in den Bierzelten vor. Zuletzt wurden auf mehreren Online-Portalen Tische in den Festzelten für mehrere tausend Euro gehandelt.

Blick von der Galaerie ins voll besetzte Paulaner Festzelt
Bildrechte: München Tourismus, Jan Saurer
Ein Biertisch in den Festzelten auf dem Oktoberfest ist heiß begehrt. Allerdings sollte man sich ausschließlich auf den offiziellen Reservierungsportalen um einen Tisch bemühen. Das spart Geld und mächtig Ärger.

Einschaltung von Spezial-Kanzleien

Bildrechte: ode
Illegale Anbieter schaden den Fest und letztendlich auch den Kunden. Davor warnt auch Wirtsprecher Peter Inselkammer.

Zu den Maßnahmen der Wiesnwirte zählen neben der Einschaltung von Spezial-Kanzleien, die das Internet nach illegalen Angeboten durchsuchen, auch eigene Stichproben bei den Reservierungen. Wenn der Name der Person, die reserviert hat, nicht mit dem Gast übereinstimmt, dann verfällt die Reservierung, weil diese nicht übertragbar ist. Deshalb warnt Peter Inselkammer, Sprecher der Vereinigung der Münchner Wiesnwirte, davor, solche Käufe im Internet zu tätigen: „Zuerst zahlt man Wucherpreise und dann steht man mit leeren Händen da, weil das zum Totalverlust der Reservierung führt“. Was die illegalen Anbieter angeht, droht Wirtesprecher Christian Schottenhamel: „Unsere Kanzlei findet mit speziellen Web-Crawlern diese Anbieter. Sie werden nicht nur abgemahnt, sondern müssen auch mit empfindlichen Gebühren und Strafen rechnen.“

Solche Praktiken schaden nicht nur dem Ansehen des gesamten Festes, sondern untergraben auch die gemeinsamen Bemühungen, die jährlichen Kostensteigerungen für die Gäste möglichst verträglich zu gestalten. An die Gäste appellieren wir eindringlich, keine Tische über solche Portale zu erwerben. Neben überhöhten Preisen besteht auch das erhebliche Risiko, dass man mit einer auf fremden Namen gebuchten Reservierung keinen Zutritt zum Festzelt erhält.

Der Referent für Arbeit und Wirtschaft, Christian Scharpf
Dr. Christian Scharpf Referent für Arbeit und Wirtschaft und Wiesnchef

Faire und sichere Alternativen bereits seit 2023

oktoberfest-booking.com ist das offizielle Buchungs- und Wiederverkaufsportal  vieler Festzelte für Tischreservierungen
Bildrechte: https://www.oktoberfest-booking.com/de
oktoberfest-booking.com ist das offizielle Buchungs- und Wiederverkaufsportal vieler Festzelte für Tischreservierungen.

Um eine faire und sichere Alternative zu schaffen, wurde 2023 erstmals ein offizielles Online-Portal der Wiesnwirte eingeführt. Dort können nicht genutzte Reservierungen zum Originalpreis angeboten und erworben werden. Egal ob aufgrund einer Terminkollision, geänderter Pläne oder anderer Gründe – der Verkaufsprozess ist so einfach und transparent wie möglich gestaltet. Eine sichere Abwicklung schützt dabei sowohl Verkäufer*innen als auch Käufer*innen.

Mit diesem Schritt konnte der intransparenten Graumarkt-Praxis, bei der teilweise mehrere tausend Euro für einen Tisch verlangt wurden, erfolgreich entgegengewirkt werden. 21 gastronomische Mittel- und Großbetriebe nutzen hierfür das Portal Oktoberfest-Booking.com, auf dem die Gäste zudem informiert werden, sobald neue Reservierungskontingente freigegeben werden.

Die übrigen Festwirte haben jeweils eigene Lösungen geschaffen, um ebenfalls eine sichere und faire Rückgabe nicht benötigter Reservierungen zu gewährleisten.