Oktoberfest-Stimmung im ganzen Jahr: die Gaststätten und Biergärten der Festwirte

Die Stammhäuser der Wiesnwirte in München

Was machen die Wiesnwirte eigentlich, wenn gerade kein Oktoberfest ist? Neben der Vorbereitung auf die nächste Wiesn sind die Wirte alle in Restaurants, Wirtshäusern, Biergärten und Hotels in und um München aktiv. Wir stellen Euch die Stammhäuser der Wirte vor und was Ihr dort erleben könnt — Oktoberfest-Feeling das ganze Jahr über und ein paar Überraschungen!

wiesnwirte.de, Annette Göttlicher

Vom Platzl bis ins Werksviertel Mitte: Familie Inselkammer vom Armbrustschützenzelt

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Das Stadtbüro des Armbrustschützenzelts liegt etwas versteckt in den Platzlgassen, und rundherum gibt’s ganz viel von Familie Inselkammer: Das 4-Sterne-Hotel Platzl, in dem jeder Gast ein Wiesn-Package zur Begrüßung bekommt, das Restaurant Pfistermühle in einem wunderschön mit Wein zugewachsenen historischen Haus und das Wirtshaus Ayinger am Platzl. Das Platzl Hotel hat außerdem eine kleine Schwester, Marias Platzl direkt an der dreimal im Jahr stattfindenden Auer Dult am Mariahilfplatz und dazu passend das Ayinger in der Au. Katharina Inselkammer, die mit ihrem Mann Peter zusammen das Armbrustschützenzelt betreibt, engagiert sich im Werksviertel Mitte im Osten der Stadt in ihrer kunst-Werk-küche kulinarisch wie sozial.

Die Vollmers von der Augustiner-Festhalle: Historisch in der Altstadt

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Die Wagner-Salons im Augustiner Stammhaus.

Direkt um die Ecke der Theresienwiese und gar nicht weit von der Augustiner Festhalle der Familie Vollmer entfernt findet man die Augustiner Bräustuben: Im historischen Backsteinbau in der Landsberger Straße kann man nicht nur gut und günstig essen und trinken, hier wird auch bis heute noch auf traditionelle Weise Malz fürs Bierbrauen hergestellt. Das eigentliche Augustiner Stammhaus ist mitten in der Fußgängerzone zwischen Stachus und Marienplatz. Besonders beeindruckend: Die Ende 2019 detailverliebt renovierten, prachtvollen „Wagner-Salons“ im 1. Stock. In den ehemaligen Wohnräumen der Brauersfamilie Wagner kann man zwischen prunkvollen Tapeten und alten Familienfotos Feste feiern oder à la carte essen.

Wieser & Winklhofer vom Festzelt Tradition auf der Oidn Wiesn

Münchner wie Touristen lieben die Oide Wiesn und das Festzelt Tradition. Das gibt’s übrigens sogar in den Jahren, in denen es wegen des Zentral-Landwirtschaftsfests keine Nostalgie-Wiesn gibt. Unterm Jahr betreiben die Familien Wieser und Winklhofer den Ratskeller unter dem Neuen Rathaus direkt am Marienplatz — eine Münchner Institution mit Weinwirtschaft, vielen verschiedenen Räumen, einem Bistro und einem Pub, in dem man auch um 1 Uhr früh noch etwas Leckeres zu essen bekommt. Unter anderem leiten die Familien auch noch den Schnitzelwirt.

Die Wirte der Fischer-Vroni, Stadtmüller & Kustatscher: Von Neuhausen bis Giesing

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Das Jagdschlössl am Rotkreuzplatz.

Den duftenden Steckerlfisch, für den die Fischer-Vroni auf der Wiesn berühmt ist, gibt’s auch außerhalb der Oktoberfestzeit auf der Auer Dult und in vielen Münchner Biergärten, zum Beispiel im Hirschgarten oder im Seehaus im Englischen Garten. Darüber hinaus kann man Fischer-Vroni-Wiesnluft schnuppern im Jagdschlössl am Rotkreuzplatz in Neuhausen, ein paar hundert Meter weiter im Altmünchner Wirtshaus Sappralott, im Schweizer-Hof in Pasing, dem Lindwurmstüberl und im Giesinger Garten.

Wirtsfamilie Roiderer vom Hacker-Festzelt: Einkehren in Straßlach

Seit vier Generationen ist der Gasthof zum Wildpark in oberbayerischen Dorf Straßlach südlich von München im Besitz der Familie Roiderer. Das Besondere: Fleisch und Wurst kommt ausschließlich aus der hauseigenen Metzgerei. Deshalb gibt’s auch eine eigene Schlachtkarte mit wechselnden Gerichten für Fleischliebhaber. Lust auf Wiesn pur? Im Sommer spielen im Biergarten die Wiesn-Kapellen aus dem Hacker-Festzelt, die Kirchdorfer und die Cagey Strings.

Vom Hofbräu-Festzelt in den Hofbräukeller: Familie Steinberg

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Im Hofbräukeller am Wiener Platz.

Silja Steinberg trifft man während der Wiesn jeden Tag von früh bis spät im Hofbräu-Festzelt — und außerhalb dieser Zeit im Hofbräukeller am Wiener Platz in Haidhausen. Der ist nicht nur für das gute Hofbräu-Bier und seinen Kaiserschmarrn beliebt, sondern im Sommer auch für den wunderschönen Biergarten unter uralten Kastanienbäumen. Und was nicht jeder weiß: Im Hofbräukeller finden jede Menge Veranstaltungen statt, von Kabarett über Krimi-Dinner bis zum Trachtenflohmarkt!
Außerdem im Angebot der Familie Steinberg: Das Harlachinger Jagdschlössl.

In der Prinzregentenstraße: Familie Käfer von der Käfer Wiesn-Schänke

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Die Suite 73 in der Käfer Schänke.

Auf der Wiesn ist die Käfer Wiesn-Schänke der Promitreff schlechthin. Hier feiert, wer sehen und gesehen werden will und wer Freude an besonders raffinierter Kulinarik hat: Feinkost Käfer ist über die Grenzen Münchens hinaus für seine feinen Speisen berühmt. Wenn grad kein Oktoberfest ist, kann man diesen Genuss unter anderem im Nobelstadtteil Bogenhausen erleben: Nicht weit vom Friedensengel, hoch über der Isar befindet sich das Stammhaus. In der Käfer Schänke in der Prinzregentenstraße kann man das ganze Jahr über shoppen — von Feinkost über Wein und Champagner bis zu Geschenken — und fein essen. Im Bistro und in 16 unterschiedlich eingerichteten Stuben, von der Bibliothek bis zur neu eingerichteten Suite 73.

Stephan Kuffler von Kufflers Weinzelt: Seehaus, Hotel München Palace & Co.

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„Der Exot, der auf dem größten Bierfest der Welt Wein verkauft“, so bezeichnet Stephan Kuffler sich und sein Weinzelt. Und auch jenseits der Wiesn sind die Kuffler-Restaurants alles außer gewöhnlich. Da gibt’s das Seehaus in einzigartiger Lage am Kleinhesseloher See mitten im Englischen Garten: Biergarten, Frühstückslocation, Café, Restaurant oder der Ort für Geburtstags-, Firmen- und Hochzeitsfeiern. Mitten in der Altstadt hingegen: das Spatenhaus an der Oper. Wer Lust auf Sushi und asiatische Spezialitäten hat, geht ins Mangostin in Thalkirchen, und im Hotel München Palace in Bogenhausen kann man Stephan Kufflers Schwarzweißfotografien an den Wänden und in den Zimmern bewundern.

Wirtsfamilie Spendler vom Löwenbräufestzelt: Die Hirschau im Englischen Garten

Im nördlichen Teil des Englischen Gartens liegt die Hirschau, von Familie Hagl und Spendler vom Löwenbräufestzelt mit viel Liebe zur Tradition und zum Detail geführt. Im Sommer ist der große Biergarten ein beliebter Ort zum Einkehren für Familien, am besten kommt man mit dem Radl. Es gibt einen Abenteuerspielplatz für die Kinder, und wer sich in größerer Runde oder für eine Feier in der Hirschau treffen will, kann sogar im Biergarten reservieren. Und im Winter? Da gibt’s Eisstockbahnen und eine gemütliche Almhütte, in der man feiern kann.

Familie Able vom Marstall: Leger am Dom

Die Wirtsfamilie Able betreibt auf der Wiesn das jüngste große Festzelt: den Marstall, an dessen Platz früher das Hippodrom stand. Tochter Verena Able führt hauptsächlich die Geschäfte im ebenfalls relativ neuen Restaurant direkt gegenüber der Münchner Frauenkirche, dem Leger am Dom. Modern, hell und luftig ist das Lokal eingerichtet, extra eingezogene Mauerbögen aus roten Ziegelsteinen schaffen die optische Verbindung zum Wahrzeichen Münchens, das nur ein paar Schritte entfernt ist. Die Küche? Regional mit internationalem Einschlag.

Antje Schneider und Anneliese Haberl von der Ochsenbraterei: Die Biergarten-Königinnen

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Ende November 2019 gab’s eine Premiere am Chinesischen Turm im Englischen Garten: Die Weihnachts-Ochsenbraterei! Alle Fans des Wiesn-Festzelts, das für seine Spezialitäten vom „Ox“ bekannt ist, konnten auf dem Weihnachtsmarkt am Chinesischen Turm die berühmte Ochsensemmel genießen oder Ochsenragout und -brühe für zu Hause oder als Geschenk mitnehmen. Weitere Biergärten der Wiesnwirtinnen Schneider und Haber sind der Taxisgarten in Gern, Zum Flaucher, der Michaeligarten im Ostpark, der Hopfengarten im Westpark und die Kugler Alm in Oberhaching bei München — der Legende nach wurde dort an einem heißen Sommertag das Radler erfunden!

Paulaner Festzelt, Schörghuber und Pongratz: Einkehr in Grünwald

Um das Stammhaus vom Paulaner Festzelt zu besuchen, muss man einfach nur der Isar ein Stück flussaufwärts folgen. Im Frühling und Sommer am besten mit dem Rad, das Isarhochufer entlang bis nach Grünwald. Wo unter anderem die Chance, einem aktiven oder ehemaligen Spieler des FC Bayern zu begegnen, besonders groß ist, liegt die Grünwalder Einkehr. Dienstag ist Ruhetag, an allen anderen Tagen gibt’s nichts, was es nicht gibt: Vom lauschigen Garten über die Sonnenterrasse bis zu verschiedenen Stuben, die man für Feiern reservieren kann. Natürlich gibt’s auch à la Carte, ein Mittagsangebot und immer gerne Live-Musik — ein bisschen wie auf der Wiesn!

Christian und Michael F. Schottenhamel: Nockherberg & Co.

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Die Schottenhamel-Festhalle ist nicht nur das älteste Zelt der Wiesn, hier wurde auch zum ersten Mal die Wiesn offiziell eröffnet und hier heißt es bis heute am ersten Wiesnsamstag um 12: O’zapft is! Ähnlichen Kultstatus genießt in München die Gaststätte Paulaner am Nockherberg, von den Münchnern kurz Nockherberg genannt. Hier gibt’s nicht nur eine eigene Brauerei und einen großen Biergarten, sondern auch das bekannteste Starkbierfest der Stadt, gleich nach dem Fasching und drei Wochen lang! Das traditionelle Politiker-Derblecken „am Berg“ wird live im Fernsehen übertragen. Weitere Stammhäuser der Familie Schottenhamel: Die Schlosswirtschaft Schwaige direkt am Nymphenburger Schloss, der Weichandhof und die Hotels Uhland und Admiral.

Von der Schützen-Festhalle in den Löwenbräukeller: Wirtsfamilie Reinbold

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Das Schützenzelt am Fuße der Bavaria ist bekannt für die besonders ausgelassene Feierstimmung, der Löwenbräukeller am Münchner Stiglmaierplatz ist mit seinem markanten Turm und dem grünen Dach das Wahrzeichen der Maxvorstadt. Hier finden große Feste statt, zum Beispiel die Nacht der Tracht oder das Starkbierfest. Im Winter gibt’s Bahnen zum Eisstockschießen, im Sommer einen schönen Biergarten mitten in der Stadt. Und: Der Löwenbräukeller versteht sich als moderne Event-Location für Feste und Tagungen aller Art. Ob Deko oder Büffet: von traditionell bayerisch bis exotisch ist alles möglich, darauf legt Familie Reinbold Wert. Zudem betreibt die Wiesnwirte-Familie noch das Restaurant „Zum Franziskaner“ in der Residenzstraße.